„Och nein, noch so eine unverbesserliche Optimistin“, werden einige von euch jetzt denken. Und wisst ihr was? Recht habt ihr. Ich bin optimistisch, weil ich will, das mein Leben so opti-mal, wie möglich verläuft. Alles andere kommt für mich gar nicht in die Tüte. Denn diese Tüte gehört mir! Und ich trage sie allein! Ich bestimme was da rein kommt und was nicht. Und ich will schöne, lustige und fröhliche Dinge in meiner Tüte drin haben. So, wie mir gerade ist, stelle sie ab oder schlendere sie wild herum. Es ist meine Tüte!

Es hat fast 30 Jahre gedauert, bis ich gecheckt habe, dass ich für diese Tüte selbstverantwortlich bin.

Aber gut, auch das ist ok. Wäre ich sonst womöglich nicht der Mensch, der ich heute bin. Nicht immer habe ich gedacht: „Das Leben ist schön.“ Kam in meiner Kindheit sehr viel „sei vorsichtig!“, „meinst du wirklich?“, „pass auf!“ vor. Natürlich mit der besten Absicht und dem Ziel, mich zu beschützen und zu behüten. Dafür bin ich dankbar. Und nun gehört die Tüte mir und jetzt packe ich einfach einige dieser vielen „Sicherheitsprogramme“ raus, die mich behindern. Wofür brauch ich die noch? Für nix, die lassen mich nur auf der Stelle stehen. Will ich nicht, also raus, raus, raus. Dafür packe ein bisschen mehr Mut und Zuvertrauen rein. Immer her damit!

Seitdem ich mir dessen bewusst geworden bin, kommuniziere ich ganz anders mit meinen Mitmenschen um und vor allem mit meinen Kids. Gerade in den ersten Lebensjahren saugen die Kleinen förmlich alles auf, was wir sagen, fühlen und nicht-sagen. An den sensiblen Baby-/Kinder-Antennen kommt nix vorbei. Darum die Idee mit den Märchen, darum die Neuinterpretationen. Ohne Fingerzeig und Belehrung, sondern mit der Absicht, kleine Kinderherzen zu erwärmen, fröhliche Bilder zu hinterlassen und die Zartheit der Worte wieder zu entdecken! Denn zarte, kleine Tüten brauchen zarte Inhalte. Oder?